Selbstverteidigungskurse für Mädchen

Zonta finanziert Selbstverteidigungskurse für Mädchen

Zonta-Says-No ist ein weltweites Projekt, das auf vielfältige Art und Weise Gewalt gegen Frauen thematisiert, denn "Nein" zu Gewalt gegen Frauen steht für Zonta an vorderster Stelle.

Aus diesem Grund organisiert und finanziert der Zonta Club Saarlouis bereits seit Jahren Selbstverteidigungskurse für Schülerinnen aus dem Landkreis Saarlouis. In diesem Jahr fanden die Kurse an der Martin-Luther-King Schule in Saarlouis statt. Aufgrund der großen Nachfrage konnten in Zusammenarbeit mit der Fight University sogar zwei Kurse angeboten werden. Unter dem Oberbegriff „Nicht mit mir!" werden hier nicht nur Selbstsicherheit und Verteidigung trainiert. Auch der Umgang mit dem Smartphone, Bildern im Internet und Misstrauen gegenüber Menschen im Netz, die ich nicht kenne, sind Bestandteil des Kurses

Selbstverteidigungskurse lehren, wie man sich in Gefahrensituationen körperlich verteidigt. Aber nicht nur: Sie schulen außerdem das Bewusstsein für sich selbst sowie die Umgebung. Wer mit geschärften Sinnen durch die Welt geht, kann Situationen schneller einschätzen.

Wir konnten uns am 23. Mai 2023 vor Ort von der Arbeit mit der Gruppe überzeugen und wünschen den Mädchen alles Gute. 

Die Gewalt gegen Mädchen und Frauen nimmt zu. Im Saarland ist der Anstieg der häuslichen Gewalt am stärksten.
Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Kernproblem. Die Union deutscher Zonta Clubs fordert die Umsetzung der Istanbul- Konvention durch eine Zentrale Koordinierungsstelle des
Bundes. Im Saarland wurde diese Koordinierungsstelle in den letzten Wochen erfolgreich einberufen und mit zwei Mitarbeiterinnen besetzt.

Foto: C. Nauhauser
Text: Sabine Behr

 

Zonta stärkt Mädchen der Vogelsangschule Saarlouis

Zonta stärkt Mädchen der Vogelsangschule Saarlouis

Die Mädchen in Aktion

Im Schuljahr 2018/2019 konnten die Mädchen der vierten Klassen an einem Selbstverteidigungskurs des Zonta Clubs teilnehmen.

Das Angebot des Mädchenselbstverteidigungskurses wurde erst einmal mit Argwohn angenommen.
"Warum nur Mädchen?", wurde gefragt. Die Jungs fanden es unfair, sie wollten auch mitmachen. "Aber ihr braucht es nicht so wie wir", kam die Antwort von einer Schülerin.

Damit hatte sie recht. Mädchen sollen doch nicht raufen (auch wenn sie es manchmal gerne würden). Das Vertrauen in die Kraft des eigenen Körpers und das Bewusstsein, dass auch ein kleiner schmaler Mensch sich zur Wehr setzen kann, wenn es brenzlig wird, muss erst gelernt und aufgebaut werden.

In den jeweils dreistündigen Einheiten setzte Katrin Herbst mit ihrem Kollegen genau an dieser Stelle an. Es wurde viel gelacht, aber auch ernste Themen wurden besprochen. So kam bei einzelnen Mädchen auch der Wunsch zu mehr Selbstbehauptung auf.

Am Ende jeder Einheit kam eine Gruppe gestärkter und mutiger Mädchen zurück zum Klassenraum.
"Ich konnte den großen Trainer abwehren", strahlte eine Schülerin.